Bei der Stiftung Bärenherz handelt es sich um ein Kinderhospiz.
Menschen, die zur Stiftung Bärenherz gekommen sind, kennen das Leben von der ganz schweren Seite. Die Menschen, die hier arbeiten, haben – denke ich – eine Extraportion Mut mit auf den Weg bekommen.
Glückskind war eingeladen Anhänger mit den Besuchern des Tages der offen Tür zu schmieden. Ich hatte keine rechte Vorstellung, was mich erwartet. Ich weiß, es gibt Kinder, die krank sind. Es gibt Kinder, die sterben. Ich weiß, es gibt Mütter, die wissen, dass das Baby, das sie erwarten, nicht lebensfähig ist. Es gibt den Stammtisch für verwaiste Eltern. Aber wie ist es, wenn ich dieses für mich – Gott sei Dank – theoretische Wissen, an einem Tag der offenen Tür, erlebe?
Ich kann es nur empfehlen.
Die Mitausstellerin neben mir sammelt Puzzle, sortiert sie und verkauft sie zugunsten der Stiftung Bärenherz. Ein Stand weiter wird das Glücksrad von Ehrenamtlichen gedreht. Und wenn das Glück beim ersten Drehen nicht da ist, dann muss halt nochmals gedreht werden. Alle geben sich Mühe, nicht nur den Besuchern, sondern auch den anderen Ausstellern zu helfen. Das Ziel ist bei allen nämlich gleich: der Erlös geht zu Gunsten der Stiftung Bärenherz.
Banal, aber: Gesundheit ist nicht selbstverständlich
Die Besucher sind aber auch aus diesem besonderen Holz geschnitzt: Meine erste Standbesucherin erzählt mir, ihr Mann ist Heilig Abend vor 4 Jahren verstorben. Da sie keine Kinder haben, spendet sie seither jährlich an die Stiftung Bärenherz. Sie ist zu jung um verwitwet zu sein und sie ist auch sehr unglücklich darüber. Als sie zwei Stunden später nochmals an meinen Stand kommt, erzählt sie mir von der Führung durch das Haus, an der sie teilgenommen hat. Sie ist von dem Mut der Kinder, die ihr in einer Präsentation vorgestellt wurden, begeistert. Und sie ist getröstet über ihr eigenes Schicksal. Auch andere trifft es enorm hart.
Meine Standnachbarin erzählt mir, sie verkauft die Puzzle sonst auf dem Flohmarkt und ist es gewohnt, dass die Käufer feilschen. Hier wird sie auch gefragt: „2 Euro???“. Aber dann bekommt sie 5 oder 10 Euro.
Ich schmiede die Anhänger gerne im Kindergarten – mit gesunden Kindern. Erwachsene haben häufig nicht den Mut, sich einen Anhänger zu schmieden, es sind die Kinder, die neugierig sind und ausprobieren wollen. Aber bei diesem Tag der offenen Tür habe ich mit mutigen Erwachsenen geschmiedet. Es hat mir viel Freude gemacht.
Die Stiftung Bärenherz braucht keinerlei Werbung. Wenn man diese Stiftung braucht, dann findet man sie und dann sind hier Menschen, die mit Offenheit, Kraft und Mut weiterhelfen. Aber ich mag dafür werben, der Stiftung zu spenden, denn ich bin von dem Engagement und der Arbeit, die hier geleistet wird, begeistert. Hier wird Kindern und ihren Familien geholfen, wenn es richtig dicke kommt – egal wie dick oder dünn der Geldbeutel der Eltern ist.